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TitelTuboovarialabszess bei Virgo in der frühen Adoleszenz – ein Fallbericht
Einleitung

Der Tuboovarialabszess als Komplikation einer Adnexitis tritt in der Regel als aufsteigende Infektion durch sexuell übertragbare Erreger auf. Die häufigsten Erreger sind Neisseria gonorrhoeae und Chlamydia trachomatis.

Patient/en und Methoden

Eine 12-jährige Patientin mit Menarche vor 6 Monaten ohne sexuelle Kontakte bisher wurde in der Kinderklinik eines Bezirkskrankenhauses mit zunehmenden Unterbauchschmerzen und Diarrhoe vorstellig. Anamnestisch war ein Neuroblastom der linken Nebenniere sowie eine vollständige Nierendegeneration links im Kleinkindalter auffällig. Klinisch präsentierte sich das Mädchen mit einem akuten Abdomen und deutlich erhöhten Infektparametern (CRP 31,22 mg/dl). Im Abdomen CT wird der Verdacht auf ein Abszessgeschehen im linken Unterbauch gestellt mit Kontakt zur linken Adnexe. Es wurde eine Antibiose mit Meropenem und Vancomycin gestartet und die Patientin umgehend an die Universitätsklinik Innsbruck überwiesen. Bei der Übernahme präsentierte sich die Patientin stabil mit Unterbauchschmerzen und einer deutlichen Abwehrspannung. Sonographisch zeigte sich eine eingeblutete Follikelzyste links, keine freie Flüssigkeit und ein geblähter, flüssigkeitsgefüllter Darm. Zunächst erfolgte die konservative Therapie mit Observatio und antibiotischer Abdeckung unter der Verdachtsdiagnose Gastroenteritis DD Appendizitis. Im weiteren Verlauf wurde bei persistierendem CRP und Fieber trotz antibiotischer Therapie sowie nun sonographisch fraglicher Pyosalpinx links die Indikation zur Laparoskopie gestellt.

Ergebnisse

Intraoperativ wurden Adhäsionen und Entzündungsherde an den gesamten Beckenorganen ersichtlich. Auf der linken Seite bestanden ausgedehnte Adhäsionen des Dickdarms zur Adnexe und der involvierten Tube. Am linken Ovar wurde eine eitergefüllte Zyste eröffnet und die Pyosalpinx links entfernt. Intraoperativ konnte kein Appendix identifiziert werden. Postoperativ wurde die antibiotische Therapie um Metronidazol erweitert. Der intraoperative Abstrich zeigte ein Wachstum von E. coli. Alle anderen Abstriche und Blutkulturen blieben unauffällig. Postoperativ kam es zu einer raschen Erholung der Patientin mit rückläufigen Entzündungsparametern. Bei der postoperativen Kontrolle war die Patientin beschwerdefrei.

Schlussfolgerung/Diskussion

Ein Tuboovarialabszess bei sexuell inaktiven Mädchen ist eine sehr seltene jedoch ernstzunehmende Erkrankung. In der Literatur sind Tuboovarialabszesse beschrieben, welche als sekundäre Infektion infolge eines gastrointestinalen Infekts auftraten. Die nachgewiesenen Erreger waren Mikrobiota aus dem Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt. Daher ist dies als Differentialdiagnose auch bei jungen Mädchen unbedingt zu bedenken.

Autor*in 1Katharina Knoll Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Innsbruck
Autor*in 2Anna Lena Zippl Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Innsbruck
Autor*in 3Katharina Feil Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Innsbruck
Autor*in 4Bettina Toth Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Innsbruck
Autor*in 5Beata Seeber Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Innsbruck